Neben der VELO Berlin haben wir uns auch auf der Berliner Fahrradschau herumgetrieben und so einige coole Leckerbissen aus der Fahrradwelt aufgespürt. Die 10 absoluten Highlights findet ihr hier.
Cannondale CAAD Track 1
Gut Ding braucht Weile – das könnte die Erklärung sein, warum Cannondale etwas verspätet auf den Fixed-gear und Singlespeed Trend reagiert hat. Mit dem brandneuen CAAD Track 1 legt die US-amerikanische Kultschmiede die Messlatte dafür umso höher. Bereits die Lackierung des Track 1 ist ein Statement für sich – der Farbverlauf von giftgrün zu blankem Alu lässt das Bike selbst im Stand schnell aussehen. Cannondale stellt das Track 1 zudem auf hochwertige Mavic Ellipse Track Laufräder und macht damit deutlich, dass es sich bei ihrem neusten Streich nicht bloß um ein cooles Accessoire für den modebewussten Hipster handelt. Nicht umsonst kommt das CAAD Track 1 mit dem dezenten Warnhinweis „for competition use only“.
AX Lightness VIAL EVO Fixie-Studie
AX-Lightness sind wohl die unangefochtenen Herrscher des High-End-Leichtbaus. Was bisher aber keiner wusste, neben Mountainbike und Rennrad verstehen die Jungs aus der bayrischen Provinz scheinbar auch einiges von Singlespeed- und Fixed-Gear-Bikes. Um auch auf der hippen Fahrradschau keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, wer der Platzhirsch in Sachen Leichtbau ist, brachte AX Lightness eine eigens für die Fahrradschau entworfene Fixie-Studie mit. Basierend auf dem VIAL EVO und ausgestattet mit den feinsten Teilen aus eigenem Hause, bringt das AX Lightness Fixie Leichtbaufetischisten in Wallung. Mit gerade mal 3,6 Kg ist diese Rakete definitiv auch das leichteste Rad das wir jemals in unsere Finger bekommen haben.
Enve M 50 Laufräder
Sie sehen einfach verdammt gut aus. Die Enve M 50 Laufräder mit ihrem farblich passenden Decals sind einfach in jedem Rad ein Blickfang. Natürlich ist die Optik eigentlich zweitrangig, vor allem was Laufräder angeht, aber was will man machen? Die Jungs von Enve sind auch was die Performance angeht echte Streber. Der M 50 Laufradsatz wurde in Kollaboration mit den Weltklasse Athleten des Cannondale Factory Racing Teams und des Sho-Air Teams entwickelt. Was dabei jetzt herausgekommen ist? Ganz einfach – es gibt wohl keinen anderen Carbon-Laufradsatz auf dem Markt, in dem mehr Rennerfahrung als im Enve M 50 steckt. Leider hat Entwicklungsarbeit, High-Tech und „made in USA“ auch seinen Preis – mit Preisen ab 2950€ ist der Laufradsatz definitiv kein Schnäppchen.
Omnium Titan Cargo Prototyp
Cargo-Bikes sind zweifelsfrei praktische Begleiter in der City. Sie sind aber vor allem auch eines – bleischwer. Omnium hat auf der Fahrradschau jetzt mit diesem Klischee aufgeräumt und einen gerade einmal 12,4 kg schweren Prototypen aus Titan präsentiert. Eine SRAM XX1 Gruppe, hochwertigste Thompson-Komponenten und ein Selle Italia Flite Titanium Sattel helfen, dass Gewicht weiter zu drücken. Omnium hat uns verraten, dass das Lastenfahrrad bisher alle Tests - auch beladen - mit Bravur bestanden hat. Wann aus dem Prototypen allerdings ein marktfertiges Lastenrad für Gutbetuchte wird, wollte man uns noch nicht verraten.
(Giant) Liv Envie Advanced Pro 1
Um auch der Frauenwelt gerecht zu werden, durfte bei unserem Besuch der Fahrradschau ein Besuch am Liv Stand nicht fehlen. Ehrlich gesagt, musste man uns aber auch nicht besonders lange bitten, als wir das Envie Advanced Pro 1 entdeckt hatten. Das mattschwarze Kleid über edlem Carbon passt so gar nicht zum klischeehaften Blümchen-Design, welches leider lange bei Rädern speziell für die Frau vorherrschte. Außerdem traut sich Liv als einer von wenigen Herstellern auch bei der Ausstattung aus dem Vollen zu schöpfen. Das Envie Advanced Pro 1 kommt serienmäßig mit Shimano Ultegra Di2, das Envie Advanced Pro 0 sogar mit Dura Ace Di2 daher. Liv scheint die Zeichen der Zeit richtig erkannt zu haben und schlägt einen ganz eigenen Kurs im Bereich „Damenrad“ ein. Das Envie Advanced Pro muss sich auf keinen Fall hinter den Herren-Rennrädern verstecken. Eine Entwicklung, die wir mit Freude beobachten. Ehrlich.
Coh&Co Aage
Das hölzerne Touring Rennrad Aage des dänischen Bike Start-Ups Coh&Co kommt dabei heraus, wenn dänische Bootsbauer auf Fahrradbau umschulen. Zu allererst ist das Bike natürlich erstmal ein wirklicher Eyecatcher – gar keine Frage. Aber Mette, die Mitgründerin von Coh&Co versicherte uns, dass ihre hölzernen Räder neben einer tollen Optik auch ernsthaft echte Funktionalität bieten und durchaus für den Alltag zu gebrauchen sind. Das liegt nicht zuletzt an den hochwertigen Materialien, die Coh&Co beim Bau ihrer Holzräder verwenden. So kommen ausschließlich lokale Harthölzer zur Verwendung. Dadurch können die Dänen garantieren, dass ihre schicken Räder sogar den CEN 14764 Standard erfüllen und somit in einer Liga mit Aluminium-Rahmen spielen können. Wir wünschen den innovativen Dänen auf jeden Fall viel Glück und hoffen, dass wir bald mehr ihrer stylischen Bikes auf unseren Straßen sehen.
Veloheld IconX
High-End Crosser gab es auf der Berliner Fahrradschau beinahe an jedem Stand zu sehen. Eigentlich waren wir der Meinung wir hätten uns bereits satt gesehen, doch am Stand vom Veloheld mussten wir dann doch noch einmal einen Stopp einlegen und Kamera und Block zücken. Nicht nur, dass die Jungs aus Dresden wirklich sympathische Fahrradenthusiasten sind, auch ihre Bikes haben uns sofort begeistert. Besonders ist uns aber der eigens für die Fahrradschau aufgebaute Edel-Crosser auf Basis des IconX Rahmens ins Auge gefallen. Der filigrane CrMo-Rahmen in mattem army-green mit neongelbem Finish ist an und für sich schon ein optisches Highlight. Die Komponenten, die Veloheld dem IconX spendiert hat, machen aus dem Rahmenkit letztendlich dann aber unseren Top-Crosser der Fahrradschau. Neben der Shimano Ultegra Di2 Gruppe brilliert das IconX durch Enve-Anbauteile soweit das Auge reicht. Definitiv ein Crosser, auf dem wir selbst gerne einmal die heimischen Wälder unsicher machen würden.
MyBoo myTano
Als wir 2014 zum ersten Mal die Bambus Räder von myBoo auf der Fahrradschau gesehen hatten, wussten wir nicht so richtig, was wir von dem Konzept halten sollten und haben das Ganze erstmal als wenig ernst zu nehmende Modeerscheinung abgestempelt. Nachdem myBoo dieses Jahr aber sogar sowohl auf der VELO Berlin als auch auf der Berliner Fahrradschau vertreten war, fanden wir dass es an der Zeit war, uns genauer mit den Bambus Bikes zu beschäftigen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und so überlassen wir es jedem selbst, ob die etwas schwerfällig wirkenden Bikes gefallen oder nicht. Worüber sich allerdings nicht streiten lässt, ist soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit. Genau damit konnte uns myBoo letztendlich auch überzeugen. Alle Rahmen werden von Hand in Ghana hergestellt, die Arbeiter werden überdurchschnittlich gut entlohnt und myBoo finanziert direkt in deren Bildung – und das Ganze auch noch CO2 neutral. Da bleibt wenig Spielraum für Kritik und Zweifel am myBoo Projekt.
Campagnolo Super Record
Ok wir müssen zugeben, die Super Record Gruppe aus dem italienischen Traditionshaus Campagnolo ist nicht unbedingt brandneu und neben Bambus-Bikes und exorbitant teuren Titan Einzelstücken wirkt sie fast schon konservativ und uncool. Da wir aber ein Herz für italienisches Design, echte Ingenieurskunst und über 80 Jahre Radsportgeschichte haben, können wir einfach nicht an einer solchen schwarzglänzenden Carbon-Schönheit vorbei laufen ohne feuchte Hände zu bekommen. Und sind wir doch einmal ehrlich: Bei einem Kassetten-Gewicht von gerade einmal 177 Gramm interessieren Designstudien und Bikes aus nachwachsenden Rohstoffen den ambitionierten Radsportler keine Sekunde länger.
Early Rider Belter 16“
Radbegeisterte Eltern kennen das Problem – für die Kids gibt es oftmals schlichtweg nur Schrott. Schwere Rahmen, schlechte Verarbeitung und schwergängige Bremsen. Early Rider hat sich zum Ziel gesetzt, daran etwas zu ändern. Auf der Berliner Fahrradschau präsentierte Early Rider ein vollwertiges Bike für die Kleinsten unter uns – das Belter 16“. Auf den ersten Blick war klar, dass das Belter von einem durchschnittlichen Kinderrad ungefähr so weit entfernt ist wie die Erde von der Sonne. Das Rad wirkt einfach um ein vielfaches wertiger als Alles was wir bisher im Bereich Kinderrad zu Gesicht bekommen haben. Der gebürstete Aluminium-Rahmen sieht super schick aus, der Riemenantrieb erinnert an ein cooles Urbanbike und die eigens an Kinderhände angepassten Bremsgriffe verdeutlichen, dass sich hier jemand wirklich Mühe gegeben, hat auf die Bedürfnisse des Nachwuchs einzugehen. Nicht umsonst hat das Belter 16“ 2012 einen Eurobike Product Award gewonnen und 2013 gleich noch einen Red Dot Design Award hinterher gelegt.